Angst ist überlebenswichtig. Angst kann aber auch lähmen und mächtig im Weg stehen. Woran liegt es, dass Frauen und Mädchen besonders viele Ängste haben? Eventuell mehr als Männer und Jungen? In ihrem Buch "Die weibliche Angst. Wie Frauen und Mädchen Ängste erleben und bewältigen" untersuchen die Psychologin Barbara Voigt und die Ärztin und Journalistin Beate Wagner anhand von Studien, Berichten dieses spezielle Phänomen. Über die Zusammenhänge zwischen sozialen, kulturellen und feministischen Aspekten von weiblicher Angst und wie geholfen werden kann - darüber spricht Sophia Wetzke heute Abend mit der Medizinjournalistin und Autorin Beater Wagner im studioeins im Bikini Berlin.
Münchner Philharmoniker Sopran und Leitung: Barbara Hannigan Charles Ives: "At the River"; "From the Steeples and the Mountains"; Ruth Crawford Seeger: "Rissolty Rossolty"; Wallingford Riegger: "Study in Sonority", op. 7; Carl Ruggles: "Sun-Treader"; Richard Rodgers: "Carousel", The Carousel Waltz; George Gershwin/Robert Russell Bennett: "Porgy and Bess", A Symphonic Picture Aufnahme vom 24. Januar 2025 in der Münchner Isarphilharmonie im Gasteig HP8 Ein faszinierendes Kaleidoskop amerikanischer Musik aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts - das hat die innovative kanadische Performerin Barbara Hannigan Ende Januar bei den Münchner Philharmonikern präsentiert. Seit rund einem Jahrzehnt gastiert Hannigan beim städtischen Toporchester in Personalunion als Dirigentin und Sängerin. Diesmal startete sie mit einem von ihr selbst gesungenen Klavierlied des amerikanischen Klangpioniers Charles Ives, von dem sie eine experimentelle Raumklangstudie folgen ließ: "From the Steeples and the Mountains" kontrastiert den Schall von Kirchenglocken mit dem Widerhall der Berge. Ives zählte mit Wallingford Riegger und Carl Ruggles zur Avantgarde-Gruppe der "American Five". Von Riegger realisierte Hannigan eine hochexpressive Klangstudie für Streicher, von Ruggles den nicht weniger dissonanten "Sun-Treader", also "Sonnen-Wanderer" für großes Orchester. Die einzige Komponistin des amerikanischen Programms, Ruth Crawford Seeger, sorgte mit "Rissolty Rossolty" für folkloristischen Schwung. Versöhnlicher ging es dann im zweiten Konzertteil mit dem Sound vom Broadway zu. Zunächst dirigierte Hannigan den "Carousel Waltz" von Richard Rogers, die Ouvertüre zu seiner Musical-Adaption von Ferenc Molnárs Kirmes-Melodram "Liliom". Und zum Schluss präsentierte sie "A Symphonic Picture" aus George Gershwins Welterfolg "Porgy and Bess" - in der Suite sind die bekanntesten Songs dieser American Folk Opera aus der Catfish Row kompiliert, "Summertime" inklusive.
Arctic Kafka Illegale Geister im Land der Sámi Von Anders Sunna und Gaby Hartel Regie: Gaby Hartel Mit: Elina Israelsson, Anders Sunna, Bosse Sunna, Gaby Hartel, Sabin Tambrea Komposition: zeitblom Fieldrecordings: Gaby Hartel Ton: Fabian Brokof Deutschlandfunk in Zusammenarbeit mit OCA, Office for Contemporary Art Norway, 2022 für die Biennale di Venezia 2022 Länge: 49"40 Politische Kunst - Seit 50 Jahren kämpft die samische Familie Sunna im subarktischen Schweden um ihr Gewohnheitsrecht, Rentiere zu halten. Doch die Gesetze verbieten diese Lebensweise. Ein Fall von Menschenrechtsverletzung in einem Land mit bestem Ruf? Der 37-jährige Anders Sunna bespielt als einer von drei Sámi-KünstlerInnen den Nordischen Pavillon auf der 59. Biennale di Venezia 2022, der so erstmals zum "Sámi Pavillon" wird. In fünf großformatigen Collage-Malereien erzählt der Maler detailliert vom Kampf seiner Familie, die das samische Gewohnheitsrecht auf Rentierhaltung gegen den Staat verficht. Die Bilderzählung wird intensiviert durch fünf kurze Radiostücke, "akustische Dioramen", in denen Stimmen der Beteiligten dicht und multiperspektivisch durch das Gerichtsdrama führen. Sie sind eingebettet in die Geräusche des Umgangs mit den Rentieren in der winterlichen Natur. So scheint eine andere, urtümliche Welt auf, deren Gleichgewicht durch staatliche Eingriffe empfindlich gestört wird. Nach fünf erfolglosen Prozessdekaden setzt Familie Sunna nun ganz auf die Macht der politischen Kunst. Anders Sunna, geboren 1985, ist ein samischer Künstler und lebt in Jokkmokk, einem Ort in im subarktischen Sápmi, Nordschweden. Der Sohn einer Familie von Rentierhütern streitet mit seinen dichten Bilderzählungen um das Recht der Sunnas auf ihre angestammte Lebensweise. Gaby Hartel lebt als Kuratorin internationaler Sound/Kunstprojekte, als Radioautorin und Übersetzerin in Berlin und London. Die Autorin des Hörspiels fungierte darin auch als dramaturgische Beraterin von Anders Sunna. Sie lehrt derzeit Sounderzählung, Radiokunst und Radiotheorie an der Kunstuniversität Linz. Arctic Kafka Hören 51:24Hören 51:24
Forschungsgegenstand: Lästern Über die unheimliche Kunst des heimlichen Sprechens Von Georg Cadeggianini und Steffen Jan Seibel Regie: Tina Klopp Deutschlandfunk 2015 Wir tun es, überall: in der hohen Politik genauso wie unter Freunden, im Kreis der Professoren genauso wie auf der Tupperparty. Die Forschung spricht von unregulierter Lust und sozialem Kitt. Erst hier werde die eigene Identität zum Klingen gebracht. Dabei ist es alles andere als harmlos: Lästern vernichtet Karrieren, zerrüttet Freundschaften, ruiniert Projekte. Während es fast überall Standards und Richtlinien gibt, für Straßenschilder und Beipackzettel, für Drehbücher und Sonntagsreden, haben wir so gut wie keine Verständigung über die Codes und Zwischentöne des gesprochenen Worts gefunden: Hat sich hinter unserem Rücken da eine eigene Textgattung entwickelt? Kann man Flurfunk wie Lyrik analysieren? "Das Feature" wagt sich vor in den Wilden Westen der Sprache. Wir schneiden mit und stellen zur Rede, zerren geheime Funktionen und Strukturen ans Tageslicht; es wird um neue Regeln der oralen Kultur im Digitalzeitalter gehen, aber auch um abgekartete Allianzen, den Wert des Geheimnisses und nicht zuletzt: den Kitzel des Bösen.
Vier Menschen sitzen nachts in einer abgelegenen Waldhütte, irgendwo in der Nähe von Salzgitter, und spielen ein Pen-&-Paper. Diego, ein Bundeswehrsoldat, zieht sich hier zwischen seinen Einsätzen zurück und hat seine besten Freunde zu diesem Spieleabend eingeladen: Alba, eine Lyrikerin, Belit, einen Bürgermeister, und Cobra, der irgendwas mit Werbung macht. Das Pen-&-Paper stammt aus der Reihe "Miami Punk: The complete DLC" des US-amerikanischen Autoren David Decoil. Das Setting: der Atlantik vor der Küste Miamis hat sich über Nacht zurückgezogen und eine Wüste hinterlassen. Die Stadt wird von einer Alligatorenplage heimgesucht, die Wirtschaft liegt am Boden und die Einwohner suchen nach Antworten. Diego erklärt das Spielprinzip für die von ihm ausgewählten Abenteuer: Er übernimmt die Rolle des Erzählers, also des "Gamemasters". Er beherrscht die Storyline und steuert die Nebenfiguren im Spiel, die sogenannten "NPC´s".